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12.09.2023

Japanische Fachleute informierten sich in Gießen zum Hochwasserschutz

Echte Naturkatastrophen wie Taifune, Erdbeben, Tsunamis oder Überschwemmungen und Hochwasser ereignen sich in Japan wesentlich häufiger als in europäischen Ländern. Nichts destotrotz haben sich Mitarbeitende von Feuerwehr, Wasserwerken und dem Katastrophenschutz aus Japan für den Hochwasserschutz und den Katastrophenschutz in Gießen interessiert. Durch eine Internet-Recherche war eine Delegation aus der Präfektur Ibaraki (ca. 2,9 Mio. Einwohner) im Osten Japans, auf die Veröffentlichungen von MWB aufmerksam geworden und fragte an, ob MWB über seine Erfahrungen und Vorkehrungen im Rahmen eines Besuchs berichten kann.

Ende August war es dann soweit. Eine rund 30-köpfige Delegation tauschte sich mittels eines Dolmetschers mit MWB-Betriebsleiter Clemens Abel und dem Sachgebietsleiter für Hochwasserschutz, Wasserbau und Wasserwirtschaft, Oliver Friedl auf dem Betriebsgelände aus.

Clemens Abel sagte: „Wir freuen uns, dass unsere Anstrengungen in Sachen Hochwasserschutz so großes Interesse sogar auf internationaler Ebene in Japan gefunden haben. Zum Glück blieb es in der Region Mittelhessen und Gießen bei Hochwasser oft bei überfluteten Straßen und Kellern und kam dank unserer Vorkehrungen zum Hochwasserschutz nicht zu Katastrophen mit vielen Verletzten und Toten sowie zerstörten Häusern, wie in Japan.“

Nach dem Besuch bei MWB ging es für die Delegation aus Japan weiter zum Feuerwehrhaus nach Lützellinden, wo gemeinsam mit dem Amt für Brand- und Bevölkerungsschutz, Feuerwehrtechnik und Fahrzeuge besichtigt und ausprobiert wurden. Ein reger Austausch über Schwerpunkte wie Gefahrenabwehr, Bevölkerungsschutz oder auch den Betrieb und die Aufgaben einer Freiwilligen Feuerwehr fanden statt.

Auf Fließpfadkarten kann man sich über die Überflutungsgefahr seines eigenen Grundstücks in Gießen informieren. Die vom Hessischen Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie (HLNUG) erstellten Karten geben einen Überblick über mögliche Überflutungsrisiken für Gebäude. Die Fließpfadkarten wurden im Rahmen des Projektes KLIMPRAX Starkregen entwickelt. Sechs Kartenausschnitte von Gießen zeigen eine Übersicht der möglichen Pfade, die sich Regenwasser bei einem Starkregenereignis sucht. Die Fließpfade geben hierbei jedoch nur ein Potenzial der Gefährdung an.

Die Aufgabenfelder des Überflutungsschutzes im urbanen Raum sind vielfältig. Durch die Veränderung des Klimas und die damit verbundenen Starkregenereignisse kommen neue Herausforderungen auf uns alle zu. Starkregenereignisse führten in den vergangenen Jahren wiederholt zu Überflutungen mit Sachschäden. Im Jahr 2018 wurde Gießen von einem 100-jährlichen Starkregenereignis getroffen. Innerhalb kurzer Zeit fiel ein intensiver Regen (bis zu 77 Liter pro Quadratmeter innerhalb von zwei Stunden). Dies führte zur Überlastung des Kanalnetzes und zu Überflutungen im innerstädtischen Bereich, wobei sich die Schäden dank der optimal durchgeführten Vorkehrungen des MWB, der Feuerwehr und der städtischen Ämter im Bereich Hochwasserschutz, in Grenzen hielten.

Welche Möglichkeiten es gibt, die Einflüsse von Starkregen auf privaten Grundstücken zu minimieren, erläutert ein Film zum Thema „Regenwassermanagement im Eigenheim“. Zu sehen auf der MWB-Website unter mwb-giessen.de | Regenwassermanagement im Eigenheim. Hier stehen auch die Flyer „Schutzmaßnahmen gegen Überflutung“ und „Schutzmaßnahmen gegen Rückstau“ für weitere Informationen zur Verfügung.

Anlage/Foto/Bildunterschrift

Japanische Delegation aus der Präfektur Ibaraki im Austausch zum Thema „Hochwasserschutz“ bei MWB – Mittelhessische Wasserbetriebe.

Großes Interesse zeigten die Besucher auch an der Geschichte zum Schlammbeiser und der Schlammbeiser-Figur, die im Raum ebenfalls „anwesend“ war. Im Bild, rechts neben Betriebsleiter Clemens Abel.

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